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Netflix’ technische Anforderungen an Netflix Originals

22
Okt
2018
Verfasst von: René Shoukier  /   Kategorie: Allgemein   /   Keine Kommentare

Netflix, Inc. ist eine US-amerikanische Streamingplattform, die sich mit der Vermietung und der Produktion von Filmen und Serien beschäftigt. Mit aktuell knapp 5.000 Titeln gilt Netflix als der bekannteste VoD-Anbieter weltweit. Seit 2012 bietet Netflix nun auch Eigenprodukten an, die sogenannten Netflix Originals. Aber was genau benötigt eine Dokumentation oder ein Spielfilm um die Spezifikationen von Netflix zu erfüllen?

Nachzulesen ist das ganze unter dem Bereich Backlot-Help auf der Netflix Homepage. Hier lassen sich alle Bedingungen und technische Spezifikationen für eine Netflixproduktion einsehen.

Der erste Anfang macht hier die Wahl der Kamera. Netflix stellt eine Liste mit allen erlaubten Kameras bereit. Darunter befinden sich unter anderem Canons C3oo MKII, C500, sowie die C700, die RED Dragon, Weapon und Helium,  die Panasonic Varicam-Reihe, Sonys F55, F65 und FS7, sowie die beiden Blackmagic-Design-Kameras  URSA Mini 4.6k und URSA Mini Pro 4.6k. Abweichungen (auch für den Einsatz als Zweitkamera) müssen vorab mit Netflix abgesprochen werden. Das gilt auch für alle Seitenverhältnisse jenseits von 2.00:1. Verwendet werden dürfen ausschließlich Kameras, deren Sensoren natives 4k können (mindestens 4096 × 2160). Somit werden so manche bekannte Filmkameras, wie die ARRI  Alexa und Amira, ausgeschlossen. Grund dafür ist, dass alle Netflix Originals UHD 4k liefern, und es hier keine Ausnahmen geben soll, da Kunden hierfür schließlich monatlich einen gewissen Betrag zahlen müssen. Deshalb möchte Netflix ausschließlich Inhalt liefern, der sein Kunden auch gerecht wird.

Ein weiter Grund hierfür ist, dass Netflix zukunftssicher sein möchte – seit 2014 bereits kommen immer mehr TV-Geräte mit 4K HDR auf den Markt. Aktuell ist man in der TV-Produktion aber noch weit davon entfernt in 4k zu produzieren, geschweige denn ausschließlich in 4k. Daher möchte Netflix eine Qualität bieten, mit der das klassische Fernsehen technisch noch nicht mithalten kann, die meisten TV-Geräte aber darstellen können.

Das Aufnahmeformat muss eine Tiefe von mindestens 16-bit Linear oder 10-bit für Log-Aufnahmen besitzen, bei einer Bitrate von mindestens 240 Mbps bei etwa 24 Bildern pro Sekunde. Aufgezeichnet werden kann entweder RAW oder in einem der abgesegneten Log-Farbräume der oben genannten Kameras, also S-Log3, CanonLog3, V-Log, LogC etc.).

Netflix gibt nicht nur genaue Spezifikationen für die Produktion vor, sondern auch für die Post-Production. Für diese empfiehlt Netflix ACES, das Academy Color Encoding System. Die von Netflix bereit gestellten Flowcharts machen eines deutlich: HDR ist in der Produktion ein fester Bestandteil und hat schon in der Verwendung von RAW seinen festen Platz im Produktionsablauf. Noch ist HDR zwar keine Notwendigkeit, es sei aber laut Netflix eine kreative Entscheidung, denn: “Some projects benefit from it more than others, based on the story and visual intent.”  Deshalb unterstütze der Streamingdienst HDR auch bei jedem Netflix-Originals-Projekt.

Flowchart-Beispiel:

NetflixColorPipeline-570x398

Weitere Spezifikationen bestimmen Auflösung, Farbtiefe und Bitrate der Anlieferung der VFX. Netflix spezifiziert außerdem die Auslieferung der Dailies und die Eigenschaften der finalen Archive. So soll bereits bei der Produktion vermieden werden, dass ein Aspekt diesen nicht entsprechen könnte und die Qualität gesichert werden.

Quelle: Kameramann 

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Über den Autor

René Shoukier, joined AF Marcotec in 2008 and is our Managing Director with a strong passion for filmmaking and photography. He has a love for creativity and enjoys experimenting with various technicques in both print and web. Follow AF Marcotec on Twitter and get in touch with him and be sure to check out AF Marcotec on Facebook as well as Instagram, and Youtube.

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